Polenaustausch

Seit Sommer 2021 haben wir Bekanntschaft mit einer Partnerschule aus dem wunderschönen Danzig gemacht, welches direkt an der Ostsee liegt. Dabei geht es uns vor allem um den kulturellen Austausch. So haben wir mit unseren Austauschschülerinnen und -schülern aus Polen schon viele Videokonferenzen gemacht, in denen wir gemeinsam gekocht haben, uns gegenseitig Quizaufgaben über die jeweiligen Städte und Länder gestellt haben, Sehenswürdigkeiten vorgestellt wurden oder in denen wir uns einfach über den jeweiligen Schulalltag austauschten.

Fahrt nach Danzig

Am Sonntag, den 28.05.2023, begaben sich 8 Schüler*innen der Polen-AG der GSF und ihre zwei Lehrer*innen auf eine erlebnisreiche Fahrt nach Danzig, die von Vorfreude und Aufregung geprägt war.

Um 06:30 Uhr trafen wir uns am Wilhelmshöher Bahnhof, da wir den ICE um 06:43 Uhr nehmen mussten. Wir hätten sicherlich alle liebend gern ausgeschlafen, aber das konnten wir während der Fahrt ohne Probleme ausgleichen. Nachdem wir 2x umsteigen mussten, waren wir endlich gegen 18.00 Uhr in Gdansk Oliwa angekommen und wurden mit offenen Armen von unseren Gastfamilien empfangen.

Am Montag, den 29.05.23, trafen wir uns um 8:15 Uhr an unserer Partnerschule: Zespół Szkół Ogólnokształcących Nr 2, dort durften wir die nette Schulleiterin, Frau Majerowska, kennenlernen und besprachen das Programm für unseren Aufenthalt. Es war eine freundliche und einladende Atmosphäre, die uns das Gefühl gab, Teil der Schulgemeinschaft zu sein.

Nach dem Kennenlernen fuhren wir mit dem Bus zur beeindruckenden Marienburg, dem größten Backsteinbau der Welt, der im 13. Jhd. vom Deutschen Ritterorden erbaut wurde. Dort erwartete uns eine englischsprachige Führung, die sehr ausführlich und interessant war.

Es war beeindruckend, die prächtigen Hallen, die kunstvollen Verzierungen und die reiche Geschichte dieser Festung zu erkunden. Nach diesem sehr informativen und ereignisreichen Erlebnis machten wir uns auf den Weg, uns zu stärken. Dafür gingen wir in ein Restaurant und aßen ein vertrautes Schnitzel.

Gestärkt machten wir uns auf den Rückweg nach Danzig. Um noch mehr Geschichte mitzunehmen, legten wir einen Zwischenstopp an der Westerplatte ein, einem symbolträchtigen Ort, an dem der 2. Weltkrieg begann. Wir betrachteten die Überreste der Verteidigungslager und Denkmäler der früheren Zeit. Dort wurde uns umso deutlicher, wie wichtig es ist, den Frieden zu schätzen und aus der Geschichte zu lernen.

Am zweiten Tag unserer Reise hatten wir am Morgen die Möglichkeit, am Unterricht der polnischen Schüler*innen teilzunehmen. Wir hatten die Wahl zwischen Spanisch, Französisch oder Informatik.

Nach unserem interessanten Einblick in den Unterricht einer polnischen Schule machten wir uns auf den Weg zum Zentrum von Danzig. Dort angekommen, bekamen wir eine sehr interessante, informative und lustige deutschsprachige Führung durch die wunderschöne, historische Rechtsstadt.

Nachdem wir etwas über die Geschichte, die Sehenswürdigkeiten und die Bedeutung dieser Stadt erfuhren, aßen wir traditionelle Pierogi in der Neptunbar, dies ist eine sogenannte „Milchbar“, in der es günstige Landesküche gibt.

Dann wurden wir sozial aktiv. Die polnischen Lehrerinnen hatten ein Stadtspiel vorbereitet, bei dem man zu viert (zwei polnische und zwei deutsche Schüler*innen) fünf Aufgaben erfüllen musste. Dieses Spiel bereitete allen viel Spaß und Freude. Nach dem Spiel hatten wir Gelegenheit, in der Stadt Andenken an unseren Aufenthalt in Danzig und Mitbringsel für unsere Lieben zu kaufen.

Als wir am Mittwochmorgen in der Schule angekommen waren, gaben uns die Schüler*innen einen Rundgang durch ihre Schule. Nach dem Schulrundgang arbeiteten wir in drei Gruppen an verschiedenen Themenschwerpunkten, die wir den Eltern am letzten Abend vorstellen wollten. Dabei wurden wir zusammen mit den polnischen Schülern*innen in drei Gruppen eingeteilt und jede bekam eine Aufgabe, die bis zum Mittagessen fertiggestellt werden sollte.

Nachdem wir in der Kantine zu Mittag gegessen hatten, fuhren wir bei herrlichem Wetter mit der Bahn Richtung Strand. Am Meer entlang liefen wir zum Kurort Sopot. Zwischendurch legten wir eine Pause ein, um uns hinzusetzen und zu sonnen. Einige Schüler*innen und unser Betreuer, Herr Bublitz, nutzten die Zeit, um sich im Meer zu erfrischen. Wir hatten alle sehr viel Spaß. Dann, in Sopot angekommen, gingen wir auf einen Steg, der 500 Meter lang war. Dort genossen wir die Aussicht und schossen schöne Bilder. Nachdem wir wieder von dem Steg runtergekommen waren, hatten wir alle ein wenig Freizeit und konnten uns Souvenirs kaufen. Anschließend hatten uns unsere Gastfamilien abgeholt und wir verbrachten den Abend mit ihnen.

Am Donnerstagmorgen trafen wir uns an der Haltestelle vor der Schule und fuhren bis nach Oliwa. Wir liefen vor die Kathedrale Oliwska und trafen dort unsere englischsprachige Tourguidin, die uns einen naheliegenden Park zeigte. Dort gab es sehr schöne Blumen, in einem chinesischen, französischen und englischen Gartenteil. Als wir mit unserer Tour fertig waren, gingen wir in die Kathedrale und lauschten dem Orgelspiel, welches sich sehr schön anhörte. Von dort aus liefen wir zu einem Aussichtspunkt, von welchem aus man ganz Gdańsk und Sopot sehen konnte.

Nachdem wir den Aussichtspunkt hinter uns gelassen hatten, gingen wir erst in ein Gewächshaus mit verschiedenen tropischen Pflanzen und fuhren danach mit dem Bus zum Olivia Star, ein riesiges Gebäude in Oliwa. Im 32. Stock war ein Restaurant mit Balkon, von dem man die Aussicht genießen konnte. Außerdem war eine lange Tafel für uns gedeckt, wo wir gemeinsam aßen. Den Nachmittag verbrachten wieder bei unseren Gastfamilien, bevor es zum Grillabend mit den Eltern ging.

Dieser letzte Abend war traurig und fröhlich zugleich. Die Polen bereiteten für uns polnisch Hausgemachtes und Gegrilltes zu, aber auch wir Deutschen gingen nicht mit leeren Händen hin. Leni bereitete ein typisch deutsches Gericht zu: Kartoffelsalat, der sehr gut ankam.

Dann präsentierten die drei Gruppen ihre Arbeitsergebnisse: Leni, Ola, Ania, Olaf und Melanie hatten ein wunderschönes Poster auf Polnisch und Deutsch gestaltet, welches beinhaltete, was der Austausch uns gebracht hatte. Karina, Alicia, Pavel, Mark, Dominik und Hubert präsentierten spielerisch unsere besuchten Sehenswürdigkeiten in Deutschland und Polen. Die meisten hatten sie sogar perfekt auf den Asphalt gemalt. Vilja, Milena, Zuzia, Tim, Olivia und Paulina stellten die Unterschiede zwischen Deutschland und Polen in Form eines Interviews vor. Während der Vorstellung des Projektes teilte jeder seine Erfahrung mit, alle waren sich einig, dass sie tolle Erfahrungen mitgenommen hatten.

Nach der Projektvorstellung aßen wir alle und unterhielten uns über viele Themen, dies war sehr lustig. Außerdem freuten wir uns sehr, dass die Schulleiterin und die Eltern unserer Austauschschüler*innen da waren, und dass der Vater eines Austauschschülers für uns gegrillt hatte. Eine weitere Besonderheit war es, mit den Schüler*innen und unserem Lehrer Fußball zu spielen. Nach diesem schönen Abend machten wir uns auf, um die letzte Nacht in unseren Familien zu verbringen.

Am nächsten Morgen fuhren wir um 9.11 Uhr wieder von Gdansk- Oliwa ab. Der Abschied zwischen unseren Austauschpartner*innen war herzlich und auch etwas traurig, auch wenn wir uns natürlich auf zuhause freuten!

Der Austausch hat uns gezeigt, dass man viel über andere Kulturen lernt, viel Spaß mit Leuten in seinem Alter haben kann, egal, wo sie herkommen, neue Freundschaften schließt und Erinnerungen fürs Leben sammelt.

(geschrieben von Tim, Leni, Karina, Melanie, Vilja, Milena, Paulina)